Bezirksapostelhelfer in Northeim:
Wechsel in der Bezirksleitung Göttingen

Am Mittwoch, 23. November 2022, feierte Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler einen Festgottesdienst in der Kirche in Northeim. Er spendete zwei Glaubensschwestern das Sakrament der Heiligen Versiegelung und vollzog einen Wechsel in der Bezirksleitung im Kirchenbezirk Göttingen: Nach 26-jähriger Tätigkeit in der Bezirksleitung, davon zehn Jahre als Bezirksvorsteher, wurde Bezirksältester Marco Scheuchzer feierlich aus dieser Aufgabe verabschiedet. Mit Priester Thomas Klimmek beauftragte der Bezirksapostelhelfer einen neuen Bezirksvorsteher für den Kirchenbezirk Göttingen.

Für den Gottesdienst wählte Bezirksapostelhelfer Mutschler das Bibelwort Römer 6,4, mit dem Stammapostel Jean-Luc Schneider am Sonntag zuvor in der Schweiz einen Gottesdienst feierte:

„So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf das, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“

Zu Beginn des Gottesdienstes stellte der Bezirksapostelhelfer den Ausklang des Kirchenjahres und die Beschäftigung mit den so genannten „letzten Dingen“, zu denen auch die Wiederkunft Christi zählt, in den Mittelpunkt. Bezugnehmend auf das Paulus-Bibelwort stellte er heraus, dass das neue Leben schon im „Hier und Heute“ beginne. Dazu müsse das alte Wesen, der "alte Adam", abgelegt werden. Die „Nummer 1“ zu sein, nach der sich alle richten müssen oder nicht zu seinen Fehlern stehen und die Schuld auf andere schieben, Neid und Zorn, Lüge und Gleichgültigkeit – das sei „alter Adam“, der in jedem Menschen stecke, so der Bezirksapostelhelfer. Er unterstrich dies mit der Begebenheit aus der Bibel von Kain und Abel.

Das „Ausziehen des alten Adams“ bedeute, eine Schicht nach der anderen abzulegen, ähnlich wie in der kalten Jahreszeit verschiedene übereinander getragene Kleidungsstücke.  So entkleidet, entstehen Unsicherheit, Scham und letztlich kommt der Kern zutage: die Angst. „Der "alte Adam" ist Angst, der man ins Gesicht schauen muss. Angst vor Kontrollverlust sowie Misstrauen, dass Gott das Beste macht und man sich bei ihm entspannen kann“, so der Bezirksapostelhelfer.

„Der Aufruf ist: Du darfst die Angst ablegen – denn Furcht und Angst sind nicht in der Liebe und damit ist die Liebe der Schlüssel gegen die Angst. Die vollkommene Liebe treibt die Angst aus“, unterstrich er. Zusammenfassend gab er den Rat, sich in die guten Hände Gottes fallen zu lassen und für Menschen zu beten, mit denen man ein Problem habe – das verändere etwas in einem, so der Bezirksapostelhelfer. „Gott ist die Liebe – wir müssen dies noch ernster nehmen, als zuvor“, stellte er vor der Sündenvergebung später nochmals heraus. Abschließend gab er dem Kirchenbezirk Göttingen etwas mit auf den Weg:

„Lasst uns in Liebe wirken. Und darum bitte ich auch für den Bezirk Göttingen, dass darin in dem neuen Führungszuschnitt ein gewisses Programm liegt: Lasst uns die Liebe zulassen, mehr noch als jemals zuvor. Denn die Liebe löst die Angst ab.“

Predigtbeitrag Bezirksältester Marco Scheuchzer

In seinem Predigtbeitrag stellte Bezirksältester Marco Scheuchzer die unendliche Liebe Gottes heraus. In schwierigen Lebenssituationen ist es Gott, der da ist und die Hand reicht: „Ich, Gott, will mit dir leben!“ Vor Gott zähle jeder Mensch und gehöre nicht einer „grauen Masse“ an. Bezirksältester Scheuchzer riet dazu, die Sorgen und Ängste in Gottes Hand zu legen, um mit einem Strahlen im Gesicht, mit Zuversicht in der Seele und der frohen Hoffnung sowie der Sicherheit, mit Gott ewig leben zu dürfen, weitergehen zu können.

Handlungen

Zwei Glaubensschwestern aus der Gemeinde Northeim empfingen das Sakrament der Heiligen Versiegelung, bevor Bezirksapostelhelfer Mutschler nach der Feier des Heiligen Abendmahls den Wechsel in der Leitung des Kirchenbezirks Göttingen vornahm.

Ein kurzer, die Handlung einleitender Einspieler zeigte einige kirchliche und persönliche Ereignisse des Bezirksältesten, verbunden mit vielen unterschiedlichen „Dankesbotschaften“ auf. Nach 26 Jahren in der Bezirksleitung, davon zehn Jahre als Bezirksvorsteher, entlastete Bezirksapostelhelfer Mutschler den Bezirksältesten Scheuchzer nach dem neuen Amtsverständnis von 2019 von der Beauftragung als Bezirksvorsteher des Kirchenbezirks Göttingen. In seiner Ansprache dankte der Bezirksapostelhelfer für Glaubensernst, Loyalität, besondere Gespräche, frische Impulse, manches Querdenken und wertvolle, gute Dialoge. In die Segenswünsche schloss der Bezirksapostelhelfer ausdrücklich auch seine Frau und die Familie mit ein und wünschte allen Segen und Wohlergehen sowie für den priesterlichen Dienst in der Gemeinde Göttingen viel Genuss und Freude.

In seiner Ansprache an den neuen Bezirksvorsteher, Priester Thomas Klimmek aus der Gemeinde Göttingen, betonte der Bezirksapostelhelfer neben der Organisation und der Verantwortung für den Kirchenbezirk, vor allem ein geistlicher Leiter zu sein. Er stellte das Glaubensziel, die Lösung der Angst sowie die Liebe im Bezirk als Schwerpunkt in der Bezirksleitung heraus: Mit Blick auf die Prioritäten und Ressourcen im Bezirk gelte es, sich auf den Kern zu fokussieren: Die Vorbereitung auf das Himmelreich durch das Wort und die Sakramente sowie die Gemeinschaft. „Es geht nur gemeinsam, im Team – mit Liebe und innerer Autorität sowie Förderung von Dialog und Motivation und den Blick für alle. Fördere Gaben und Mitarbeit für die Kernaufgaben in der Kirche sowie Einssein und Frieden in den Gemeinden, im Bezirk. Fördere die aufsuchende Seelsorge und hilf den Aposteln in der Sakramentverwaltung. Verkündige das Evangelium rein und klar“, fasste der Bezirksapostelhelfer in seiner Ansprache die Aufgaben zusammen. Anschließend beauftragte er Priester Klimmek zum Bezirksvorsteher.

Bezirksevangelist Joachim Richter dankte Bezirksältesten Marco Scheuchzer herzlich im Namen des Bezirkes, wünschte viel Freude in der weiteren Arbeit in der Gemeinde Göttingen und überreichte einen Blumenstrauß.  

Der Festgottesdienst, der musikalisch von Orgelmusik, einem Gesangstrio sowie dem Gemeindechor musikalisch gestaltet wurde, konnte durch das Technik-Team der Gemeinde Northeim mittels Livestream per YouTube auch in den neuapostolischen Kirchen in Göttingen und Bad Lauterberg mitgefeiert und auch am Telefon empfangen werden.